Mit Neonazis spricht man nicht oder doch, Frau Asumang?
Am 18.02.2022 kam Mo Asumang an das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium, um mit uns über Rassismus zu sprechen. Die 9. und 10. Klassen schauten eine Kurzfassung ihres Dokumentarfilms „Die Arier“ und führten anschließend in der Aula und per Videokonferenz ein Gespräch mit ihr.
In der „Schule ohne Rassismus“-AG diskutieren wir oft die Frage, wie man mit Rassismus umgehen sollte. Dabei stießen wir auf eine Veranstaltung des Courage-Netzwerks, bei der wir Mo Asumang und ihren Dokumentarfilm „Die Arier“ kennenlernen durften. Mit ihrem Film begibt sich die Moderatorin, Autorin und Filmemacherin auf eine Reise in Neonazi- und Rassist*innen-Netzwerke weltweit. Dabei sucht sie das Gespräch mit Vertreter*innen rassistischer Organisationen, wie z.B. den Jungen Nationaldemokraten in Deutschland und dem Ku-Klux-Klan in den USA. Mo Asumang nimmt persönliche und sehr schmerzliche Rassismus-Erfahrungen zum Ausgangspunkt ihrer Suche nach Ursprüngen und Gründen sowie nach Strategien zur Überwindung von Rassismus. Beeindruckt von ihrem unerschrockenen Handeln, wollten wir mehr erfahren und entschieden uns, Frau Asumang einzuladen, uns am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium zu besuchen. Zu unserer großen Freude sagte sie kurz entschlossen zu und das Courage-Netzwerk erklärte sich sofort bereit, diesen Besuch für unsere Schule zu finanzieren. Nun brauchten wir nur noch ein gutes Konzept, um möglichst viele Schüler*innen an unserer Veranstaltung aktiv teilnehmen zu lassen.
Zunächst sollten sich die 9. und 10. Klassen im Unterricht mit ihren Lehrkräften auf das Treffen vorbereiten. Dazu erstellten wir in der SoR-AG ein Unterrichtsmaterial, das wir den Lehrkräften zur Verfügung stellten. So konnten Erwartungen und Fragen zu Mo Asumangs Projekt entwickelt werden. Am 18.02.2022 war es dann endlich soweit. Mo Asumang kam an das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium. Die 9. und 10. Klassen sahen gemeinsam eine Kurzfassung ihres Films und führten anschließend in der Aula ein Gespräch mit ihr. Dank der Technik-AG und der besonderen Unterstützung der stellvertretenden Schulleitung, Frau Domes, konnte die Veranstaltung von der Aula aus auch gleichzeitig in einige Klassenräume übertragen werden, wo wiederum Fragen über den Chat in die Aula gesandt und von Mo Asumang beantwortet wurden.
In der AG hatten wir die Aufgaben gut verteilt. Einige Aktive halfen, zu moderieren, Fragen aus dem Publikum bzw. aus dem Chat an Frau Asumang zu stellen, machten Fotos, überreichten Blumen und sprachen Dankesworte oder halfen beim Auf- und Abbau in der Aula. Sogar nach der Veranstaltung kamen noch etliche Teilnehmer*innen, um Mo Asumang Fragen zu stellen. Alles in allem hat uns dieser Austausch sehr motiviert, unsere Möglichkeiten als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf breitere Füße zu stellen und damit einen Beitrag zu Toleranz und Verständigung in unserer Gesellschaft zu leisten.
Fabian Rachid und Christiane Belling für die SoR AG