WPU-Lateinkurse auf den Spuren der alten Römer in Xanten
Am Freitag, den 16. Februar, gegen 10:00 Uhr war es endlich wieder soweit: Mit dem Zug machten sich die Schüler:innen der Latein-Wahlpflichtkurse 9 und 10 zusammen mit Frau Meiners und Herrn Sternberg auf den Weg nach Xanten, um den Spuren der Römer am Niederrhein auf den Grund zu gehen. Es wurden drei schöne und erlebnisreiche Tage…
Am ersten Tag unserer Reise der Lateinkurse der 9. und 10. Klassen waren wir in unserer beeindruckend modernen Jugendherberge in der Nähe von Xanten angekommen. Am Samstag, dem zweiten Tag der Fahrt konnten wir dann direkt einen der Vorzüge unserer Jugendherberge genießen: Das Frühstück, das besonders vielfältig und lecker war! Also machten wir uns gut gestärkt auf den Weg zum Archäologischen Park. Nach einem etwa halbstündigen Weg entlang des anliegenden Sees sahen wir schließlich die riesigen Mauern der alten Römerstadt. Nun erhielten wir eine besonders aufschlussreiche Führung über die gesamte Anlage. Zuerst erfuhren wir, dass der Name der ehemaligen Colonia Ulpia Traiana vom Namen ihres Gründers, dem römischen Kaiser Marcus Ulpius Traianus abstammt. Die Colonia wurde im ersten Jahrhundert n. Chr. erbaut und war damals eine wahre Metropole. Etwa 300 Jahre später musste sie aufgrund von anhaltenden Plünderungen und Raubüberfällen durch die germanischen Franken wieder verlassen werden. Anschließend zeigte man uns die Nachbauten eines römischen Amphitheaters und erklärte uns die Wasserversorgung der Colonia. Das Highlight aber war der Wiederaufbau eines antiken Gasthofes. Hier hatten wir die Möglichkeit uns das Leben eines römischen Reisenden oder Kaufmannes vorzustellen, denn wir konnten uns sowohl die Zimmer als auch die Therme des Gasthofes ansehen. Nach der Führung hatten wir nun Zeit uns auch ohne Aufsicht die hübsche Altstadt und auch den Dom von Xanten anzuschauen, sowie uns im Supermarkt mit allerlei Snacks für die Nacht einzudecken. Einige Stunden nach dem Rückweg aus der Stadt gab es dann auch schon das Abendessen in der Jugendherberge. Danach spielten wir im Gemeinschaftsraum der Jugendherberge noch einige Gruppenspiele bevor wir am Ende des zweiten Tages unserer Reise sehr müde aber auch um viele neue Eindrücke reicher ins Bett fielen.
Am 18. Februar starteten wir mit einem Frühstück in der Jugendherberge in den Tag. Danach liefen wir ca. eine Dreiviertelstunde im Nieselregen zu dem LVR-Museum (im archäologischen Park) in Xanten. Dort wurden wir in drei Gruppen eingeteilt. Nacheinander hatten wir in diesen Gruppen einen Workshop, eine Führung durch das Museum und eine Stunde Zeit zur freien Verfügung. In dem Workshop haben wir gelernt, dass die Römer Gemmen hatten, die zum Siegeln oder als Schmuck verwendet wurden. Die Muster waren früher teilweise sehr klein, wie wir im Anschluss gesehen haben. In dem Workshop haben wir Glassteine beschliffen, um unsere eigenen Siegel anzufertigen. Wir haben z.B. Blumenmuster oder unsere Namen in den Glasstein gearbeitet. Nach dem Workshop hatte unsere Gruppe eine Stunde frei. Diese Zeit nutzten wir, um römische Spiele näher kennenzulernen. Einige dieser Spiele sind auch heute noch sehr bekannt (z.B. Mühle). In der darauffolgenden Führung haben wir Einiges über das Leben der Römer (z.B. Besuch in den Thermen) und was sie getragen haben, gelernt. Ein besonderes Ausstellungsstück ist ein Helm, der mit Pferdehaaren überzogen ist. Ein Helm dieser Art wurde bis jetzt nur fünfmal in der Welt gefunden. Neben einem großen Transportschiff kann man die Kleidung eines Legionärs betrachten. Anschließend haben alle Gruppen gemeinsam die große Therme besucht. Deren Ruinen kann man gut erkennen und lassen erahnen, wie imposant die Therme früher einmal gewesen ist (meterhohe Wände, große Eingangshalle, …). Die Therme hat uns sehr beeindruckt, da trotz der langen Zeit immer noch die Grundrisse der römischen Therme sichtbar sind (caldarium, frigidarium, tepidarium) und man anhand der Grundmauern die Höhe der ursprünglichen Rundbögen bestimmen kann. Die gesamte Therme ist mit einem Schutzbau umgeben, der von außen Glas ähnelt. Nach der Besichtigung der Therme wurden wir entlassen. Im Regen sind wir zurück zu dem Eingang des archäologischen Gartens gelaufen und von da aus zum Marktplatz. Nachdem wir uns etwas zu Essen besorgt hatten, gingen wir schließlich zurück zu der Jugendherberge. Dort verblieben wir den restlichen Tag. Nach dem Abendessen gab es noch eine Führung über das mittelalterliche Xanten und wie die Stadt entstanden ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir viel Neues über das römische Reich und das Leben der Römer gelernt haben und einen schönen Tag in Xanten hatten.